Inhaltlich beschäftigte sich der Polizeibeirat bei der Frühjahrssitzung zunächst mit dem Jahresbericht 2024 der Kreispolizeibehörde. Erfreulich ist der Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im vergangenen Jahr. Die Zahl ging um 68 auf 877 Verkehrsunfälle mit Personenschaden zurück. Die häufigste Unfallursache bleibt das Einbiegen/ Kreuzen und Abbiegen. Außerorts ist nach wie vor die zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit häufigste Unfallursache .
Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr moderat um 4 % auf 14.414 Fälle angestiegen. Damit ist auch die Kriminalitätshäufigkeitszahl (Zahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner) auf 5.102 angestiegen. Sie lag dennoch deutlich unter dem Durchschnitt im Land Nordrhein-Westfalen (7.689). Die Aufklärungsquote lag bei 56 %. Damit wurden deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Straftaten aufgeklärt. Das Leben im Kreis Warendorf ist vergleichsweise sicher, so die Verantwortlichen, auch wenn im vergangenen Jahr wieder Menschen Opfer von Straftaten geworden sind.
Davon berichteten die Kriminalhauptkommissare Raphael Spittler (Zentralkommissariat zur Bekämpfung von Betrugsdelikten) und Carsten Soszynski (Kriminalprävention/ Opferschutz) in ihrem Vortrag über Straftaten zum Nachteil älterer Menschen durch überregional agierende Täter (im Fachjargon SÄM-ÜT). Immer neue Begehungsformen durch falsche Polizeibeamte, Schockanrufe, Enkeltrick, Messengerbetrug oder falsche Gewinnversprechen fordern die Polizei bei der Bekämpfung dieser Straftaten. Arbeitsteilig vorgehende Täter, die sehr überzeugend vorgehen, haben es im vergangenen Jahr in zehn Fällen geschafft, ihre älteren Opfer zur Übergabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen und dabei einen Gesamtschaden von fast 350.000 Euro verursacht. Im laufenden Jahr 2025 wurden bereits 110 solcher Taten angezeigt, in fünf Fällen haben die Täter einen Schaden von über 210.000 Euro verursacht. In zwei Fällen in 2024 und bereits in einem Fall in 2025 konnten Abholer durch die Polizei festgenommen werden. „Wir dürfen in unserem Bemühen, die älteren Menschen zu sensibilisieren und über die neuen Begehungsformen zu informieren nicht nachlassen“, betonte Landrat Dr. Olaf Gericke. Durch Medienveröffentlichungen und Veranstaltungen der Kriminalprävention weist die Polizei regelmäßig auf die Gefahren hin. Informationen sind z. B. unter https://warendorf.polizei.nrw/artikel/sicherheit-fuer-senioren-0 zu finden, dort sind auch Erreichbarkeiten der Ansprechpartner der Kriminalprävention hinterlegt.