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Dietmar Leyendecker (1.v.l.) in Palästina
Polizist aus Wesel versieht Dienst in Palästina
Dietmar Leyendecker arbeitete für die EU-Mission EUPOL COPPS (coordinating office for Palestinian police support) in Ramallah und wohnte in Jerusalem.
LAFP NRW

Eigentlich gehört Dietmar Leyendecker der Kreispolizeibehörde Wesel an. 2018 brach er zu einer Auslandsmission auf. Hier schildert er seine Erfahrungen:

 

Über Kiew nach Tel Aviv

Am 01. Juli 2018 flog ich mit drei großen Reisetaschen und einem Koffer über Kiew nach Tel Aviv, um meine Arbeit in der Mission EUPOL COPPS aufzunehmen. Ich war zunächst in einem Hotel untergebracht und musste mir neben der Arbeit in der Mission noch eine Wohnung suchen. Da wir verpflichtet sind, in der Metropole Jerusalem zu wohnen, war das gar nicht so einfach. Es gibt wenig freien Wohnraum und dieser ist entsprechend teuer. Bei der Suche nach einem Apartment wurde ich tatkräftig durch die Kollegen vor Ort unterstützt. Ich hatte Glück und konnte schon nach zwei Wochen ein Apartment beziehen. Dies befand sich obendrein in zentraler Lage, was jedoch die Parkplatzsuche oftmals schwierig gestaltete. Die wichtigsten Wege sind aber zu Fuß zu bewerkstelligen.

 

Sicherheit geht vor auf dem Weg zur Arbeit

Morgens geht die 45-minütige Fahrt über einen israelischen Checkpoint in das besetzte Westjordanland nach Ramallah. Unsere Büros liegen in der dritten und vierten Etage eines Hochhauses. Bei Fahrten in die nördlichen und südlichen Distrikte im Westjordanland müssen wir gepanzerte Fahrzeuge benutzen, da es immer wieder zu Angriffen durch Steinwürfe auf Fahrzeuge kommt.

 

Berater in einem vielschichtigen Aufgabenfeld

Die Mission selbst ist eine Beratermission. Wir beraten das Innenministerium, die Polizei sowie die Staatsanwaltschaft und die Gerichte. Aus diesem Grund hat die Mission zwei Abteilungen: „Rule of Law“ und „Police“. Aber auch die Zusammenarbeit zwischen Justiz und Polizei gehören zu unserer Beratertätigkeit.

Meine Aufgabe umfasst die Beratung des Abteilungsleiters für die elf Distrikte im Bereich der Polizei, in denen jeweils eine Hauptstelle und mehrere Wachen existieren. Dabei sollen die Distrikte eine einheitliche Organisationsform und einen gleichen Standard bekommen. Insbesondere soll die Polizei bürgernah werden. Zudem werden Statistiken geführt und Analysen getätigt. Auch wird versucht, Frauenförderung umzusetzen. Weitere Themengebiete sind Verkehr, Ausbildung und Personalverwendung.

Im Jahr 2017 wurde eine gemeinsame Strategie unterzeichnet, die bis zum Jahr 2022 gilt. Diese ist nun mit Maßnahmen zu belegen. Hier arbeite ich zusammen mit dem dortigen Planungsbüro und den Beratern zur Strategie und Personalverwendung an dem nun ins Leben gerufene Projekt. Um es in andere Worte zu fassen: Wir versuchen hier, ein Sicherheitsprogramm ähnlich wie in den Kreispolizeibehörden in NRW auf die Füße zu stellen.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Mission ist sehr gut. Insgesamt arbeiten hier 21 Polizeibeamte aus ganz Europa und eine Polizeibeamtin aus Kanada. Als „Adviser Police District Coordination“ habe ich viele Schnittstellen zu den anderen Themengebieten und arbeite somit eng mit den Kollegen zusammen.

Zusätzlich gibt es sehr viele Organisationen neben der EUPOL COPPS Mission, die die Polizei unterstützt. Auch hier muss eine Zusammenarbeit erfolgen, um Doppelstrukturen zu vermeiden. Ein Kontakt zur ständigen Vertretung Deutschlands besteht ebenfalls, da dort auch ein Verbindungsbeamter des BKA stationiert ist und viele Projekte durch die GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) organisiert werden.

 

Auch Freizeit gehört zur Mission

Abends und am Wochenende trifft man sich regelmäßig, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Neben den vielen Sehenswürdigkeiten in Jerusalem ist gerade jetzt im Sommer ein Besuch am Strand in Tel Aviv eine gern genutzte Freizeitbetätigung. Aber auch die Städte Bethlehem und Jericho, sowie andere Sehenswürdigkeiten stehen auf dem Programm.“

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